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Muhammad ibn Sulaymân al-Jazûlî (15. Jh.), marokkanischer Gelehrter und spiritueller Meister.
Abû ‘Abdullâh Muhammad ibn Sulaymân ibn Abî Bakr al-Jazûlî wurde um das Jahr 800 der islamischen Zeitrechnung (1397/98 n. Chr.) in der Region Sous im heutigen Marokko geboren. Er war ein Berber vom Stamm der Jazûla und gleichzeitig über al-Hasan, den Enkel des Propheten Muhammads, der Friede sei auf ihm, dessen Nachkomme. Als junger Mann verließ er seine Heimat, um an der Madrasa as-Saffarin in Fez seine klassische religiöse Ausbildung zu erhalten. Hier wirkte er später auch als Lehrer. Der Überlieferung zufolge schrieb er in einem Raum dieser Madrasa die Dalâ’il al-Khayrât.
Gegenüber der Madrasa befindet sich einer der Eingänge zur ehrwürdigen al-Qarawiyyin Moschee. Sie ist seit dem frühen Mittelalter eine bedeutende Stätte islamischer Gelehrsamkeit, ihre Bibliothek umfaßte zu Zeiten Sidi al-Jazûlîs Tausende von Handschriften und Aufzeichnungen. In einigen klassischen Überlieferungen heißt es, daß Sidi Ben Sliman bei der Abfassung der Dalâ’il al-Khayrât auf diesen Fundus zurückgegriffen habe.