Dokumentation und Erinnerung vom 1976 bis 2017
Von: Kleinknecht, Wulf
Worms-Verlag, 2021, 200 S., 368 Abb., ca. DIN A4, Broschur
ISBN: 978-3-947884-50-6
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Als Mitte der 70er-Jahre ein nicht veröffentlichter Generalverkehrsplan in Alzey bekannt wurde, durch den über 50 Häuser der historischen Innenstadt vom Abriss bedroht waren, bildete sich bald eine politisch ungebundene Bürgerinitiative, die sich um den Erhalt historischer Bausubstanz bemühte und sich aus rechtlichen Gründen als „Altstadtverein Alzey e. V.“ eintragen ließ.
Stadtverwaltung und Geschäftswelt sahen in der angestrebten „autogerechten“ Stadt eine profitable Zukunft, die Lokalpresse schloss sich in ihren Kommentaren diesen Wünschen an und förderte damit das Unverständnis vieler Mitbürger an den Vorschlägen und Zielen des Altstadtvereins. Zwischen den Befürwortern der Hausabrisse und den „Bewahrern“ kam es zu Auseinandersetzungen bis hin zu durchstochenen Reifen, Brandstiftung und Morddrohung. Sanierungsverbote und bewusste Beschädigungen denkmalgeschützter Häuser sollten deren Abbruch fördern und unzählige Leserbriefe ließen die vergiftete Stimmung in der Stadt nicht zur Ruhe kommen.
Durch Beharrlichkeit der ehrenamtlichen Denkmalschützer und Unterstützung übergeordneter Behörden sowie durch alternative Vorschläge des Altstadtvereins und hochwertige finanzielle und künstlerische Beteiligungen an der Alzeyer Stadtbildgestaltung war nach Jahren eine einvernehmliche Kooperation aller Beteiligten zu erreichen.