Der Apostel Barnabas und sein Streit mit Paulus
Von: Erhorn, Daniel Alexander
Hic Salta Press, 1. Aufl. Lympia/Nikosia 2024, kart., 160 S., 137 x 219 mm
ISBN: 9789963401437
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Das traditionelle Bild des Barnabas hat sich in den letzten einhundert Jahren gewandelt wie bei kaum einem anderen Apostel. Während Lukas ihn in seiner Apostelgeschichte als stummen Reisebegleiter des Paulus zeichnet, erkannte man erst jüngst seine führende Rolle innerhalb der beiden Urgemeinden von Jerusalem und Antiochia – eine Erkenntnis, die auch sein Verhältnis zu Paulus neu bewertet: nicht Paulus war der leitende Apostel, sondern Barnabas. Auch war dieses Verhältnis längst nicht so rosig, wie es die Apostelgeschichte schildert.
Es herrschte zunehmend „dicke Luft“ zwischen beiden Männern, die sich schließlich während eines Streites in Antiochia zwischen Paulus und der Jerusalemer Gemeindeführung entlud. Paulus hatte zunehmend seine Rolle als „Juniorpartner“ verlassen und eine ganz neue Auslegung der Lehre Jesu verkündet, mit der die Apostel in Jerusalem inklusive Barnabas nicht einverstanden waren. Diese neue Lehre beinhaltete unter anderem, daß die jüdische Torah für Christen nicht mehr verbindlich war.
Die Berechtigung zu diesem Schritt – so eine der Thesen dieses Buches – nahm Paulus aus seinem besonderen Sendungsbewußtsein, das ihn glauben ließ, der von Jesus angekündigte „Paraklet“ zu sein, der, wie Jesus im Johannesevangelium sagt, „euch alles lehren“ werde.