Lebensbilder komischer Derwische
Von: Holbein, Ulrich
Synergia Verlag, 2014, ca. 320 S., m. Abb., kart.
ISBN: 978-3-944615-16-5
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Die Goldene Ära des klassischen persisch-arabischen Sufismus zog sich durch fünfhundert Jahre, umfasst den Zeitraum von 750 bis 1273 n. Chr. – vor achthundert Jahren.
Dem weltberühmten mystischen Dichterkönig Maulana Rumi ging eine lange Reihe vergleichbarer Derwische, Poeten und Denker voraus. Dutzende, Hunderte sehr unterscheidbarer Persönlichkeiten steckten folgsam im Korsett der jungen, aufstrebenden islamischen Religion, oder strampelten sich in Maßen frei. Recht dogmatischen, rationalen, moderaten, philosophisch verkopften Typen (à la Dschunaid aus Bagdad) standen recht kauzige, abweichende Schüler und Freunde gegenüber, à la Abu Bakr Schibli. Dieser dicke Asket diskutierte wiederum mit einem noch viel extremeren Mystiker: Mansur al-Halladsch, der die Orthodoxen und Behörden solange provozierte, bis sie ihn hinrichteten.
Es gab die bescheidenen – à la Ibrahim Asham – oder die zeitweise Größenwahnsinnigen, à la Bayazid al-Bistami. Es gab die Beklemmten, à la Abu l-Hasan al-Kharakani oder Fariduddin ‘Attar, die sogenannten „Weiner und Stöhner“, und die Gelösten, also eher die heiteren und lustigen Derwische à la Abu Sa‘id. Es gab die tapfer und mühsam im Wüstensand Vorwärtsschreitenden und die im Wind Hinangezogenen.
Anhand von fünfzehn beispielhaften Lebensbildern führt Ulrich Holbein die ganze Bandbreite seltsamer Charaktere vor Augen, vom strengen Asketen bis zum bizarren Scherzbold.
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