Von: Ledwig, Ferdinand
Synergia Verlag, 2010, 170 S., m. Abb., kartoniert
ISBN: 978-3-940392-96-1
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Wir leben mit einem Klischée, wenn wir uns eine „platonische Liebe“ als eine rein geistige, zärtlichkeitsfreie Beziehung zwischen zwei Menschen vorstellen. Über Jahrhunderte hinweg tradierte sich der Mythos von der emotionsfreien, mental gelebten „platonischen Liebe“. Doch läuft die Philosophie Platons wirklich auf eine Vergeistigung der Liebe hinaus? In seinen beiden Dialogen Symposion und Phaidros schreibt Platon ausführlich über die Liebe und misst dem Gott Eros bisweilen den höchsten Stellenwert bei, denn: „Eros ist die älteste Gottheit und gilt als die wichtigste, um Tugend und Glück zu erringen.“ Platon hatte eine klare Vorstellung von wahrer und echter Liebe unter Einbindung von Gefühl und Zärtlichkeit. In unterhaltsamem Zwiegespräch zwischen Meister und Schüler verrät der bekannte Philosoph wie man in Sachen Liebe zur höchsten Erkenntnis und Wahrheitsfindung kommt und den Liebesgenuss vermehrt.
Verliebtheit und Erotik sind für Platon etwas Gutes, aber es kommt darauf an, mit welchen Qualitäten wir unser Verlangen und unsere Sehnsüchte verbinden. Im Spannungsfeld zwischen Moral und Lust; Gefühl und Verstand; Eigennutz und Mitverantwortung müssen wir lernen das wahre Schöne, Gute zu erkennen und nach Glückseligkeit zu streben. Gelingt es uns schon zu Lebzeiten platonisch zu lieben, haben wir sogar eine Chance den Daseinskreislauf von Geburt und Wiedergeburt zu durchbrechen und im Himmel Unsterblichkeit zu erlangen. Platonische Liebe ist personenbezogen und schließt die Ehe nicht aus, strebt aber nach einer Liebe in Gemeinschaft mit Vielen. Der Sohn der Aphrodite möchte das wahre Schöne und Gute möglichst oft und in allem genießen. Wie schafft man das in Einklang mit Tugend, Moral und Sittlichkeit? Lässt sich platonische Liebe in einer modernen Zivilisationsgesellschaft verwirklichen und überhaupt: Wie liebt man eigentlich platonisch?
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