RK 48 - Bei den bekifften Bena Riamba in Lubuku
Von: Wissmann, Hermann von
Edition Rauschkunde, 1999, 32 S. m. Abb., Geheftet
ISBN: 978-3-930442-48-5
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Breit unter deutscher Flagge im Namen des Kaiser Wilhelms durchs Haschischparadies.
Hermann von Wissmann hieß jener Offizier, der im Auftrag Kaiser Wilhelms als erster Weißer Äquatorial-Afrika durchquerte, es vermaß und karthografierte, kurz: auf Kolonialismus und Imperialismus vorbereitete. In den 80-er Jahren des 19. Jahrhunderts legte dieser Herrenmensch zweimal den beschwerlichen Weg von West- nach Ost-Afrika zurück. Zur Belohnung wurde er zum ‘Reichskomissar für Ost-Afrika’ befördert. Von seinen Abenteuern, Kämpfen und Peinlichkeiten berichtete er ausführlich in zwei Büchern.
Hier finden sich jene Stellen seiner Aufzeichnungen, in denen es um seine Begegnung mit dem Volk der Bena Riamba ('Söhne des Hanfes') am Luala, einem Quellfluss des Kongo, geht. Das Volk des Hanfes. Gegen Ende des 19. Jh. schafften sie für eine Generation den Alkohol- und Fleischkonsum ab, kifften sich die Hucke voll und entwickelten sich zu einem vorbildlich friedfertigem Volk. (Bis Wissman ihnen Gewehre vermachte und den Kadaverkonsum wieder einführte).
Ein Kongo Rave 1888: "... ich war genötigt, uns hierbei zu beteiligen, obwohl es gerade keine Annehmlichkeit war, mit der ganzen schwarzen Sippschaft dieselbe Pfeife zu benutzen ... Bei einigen war die Wirkung des Hanfes schon akut geworden, sie sprangen auf und tanzten mit zurückgeworfenem Kopfe, stieren Blicks, die wiegende brechende Bewegung der Hüften mit Schwingen der ausgestreckten Arme und ausgespreizten Finger begleitend, oder stampften im Takte mit den Füßen, die einförmige, bald einlullende, bald aufjubelnde Melodie singend."