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Ästhetik

Theorie der Formativität
Von: Pareyson, Luigi
Mimesis Verlag, 2024, 546 Seiten, Softcover

ISBN: 978-88-948011-7-0

39,00 €

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Die Verspätung, mit der dieser Klassiker aus dem zeitgenössischen italienischen Denken im Bereich der Ästhetik nun zum deutschsprachigen Publikum kommt, wird nicht erst durch die rückblickende Vorstellung der idealistischen Stagnation aufgeholt, in die aus einer Randlage der modernen Philosophie der schwere Stein dieser Theorie der Formativität geworfen wurde, die im Gefolge des “homo formans” die geschlossene Sphäre des Künstlerischen sprengte. Gerade nach dem Niedergang der Hermeneutik im Sinn einer philosophischen Strömung ist es noch fruchtbarer, am Leitfaden der Analyse einer eminent versuchshaften und erfinderischen künstlerischen Erfahrung das unerhörte Spannungsfeld einer ›hermeneutischen Differenz‹ gegenüber Gadamer zu eröffnen. Die Interpretationstheorie, die auf diesen Seiten überprüft wurde, stammte nicht aus einer Ontologie des Kunstwerkes, die auf der Suche nach einer Ersatzform des objektiven Geistes war, sondern aus der Treue zur existentialistischen Revolte, die Pareyson dagegen in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts überführte. Der unvollendete Hintergrund einer destrukturierenden Lektüre der “Kritik der Urteilskraft” wird zum Anlass genommen, um auf die größte unbewältigte Subjektivierung in der Geburtsurkunde der Ästhetik zu fokussieren, welche die siegreiche Fassung der Hermeneutik daran gehindert hat, eine Syntonisierung mit der regenerierenden ›hermeneutischen Wende‹ des Philosophierens auch nur zu versuchen, was den heutigen Stand der deutschen Philosophie am besten beleuchtet.

Autor/in

* 1918, † 1991 Luigi Pareyson war einer der wichtigsten italienischen Philosophen der Gegenwart, zumeist an der Universität Turin tätig, wo er u. a. Schüler wie Umberto Eco und Gianni Vattimo hatte. Ausgehend von seinen früheren Studien zum Existentialismus und von einer langjährigen Besinnung auf die Ästhetik, hat er dann neben Hans-Georg Gadamer und Paul Ricoeur seinen hermeneutischen Ansatz vorgestellt, um zuletzt das eigene philosophische Erbe im Zeichen einer Ontologie der Freiheit zusammenzufassen. Auf Deutsch bereits erschienen: "Vom Staunen der Vernunft" (2021); "Dostojewski" (2022); "Wahrheit und Interpretation" (2023).



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