Von: Bergter, Kurt
Bergter Eigenverlag, 2006, 256 S., m. zahlr. farb. Abb., pb
ISBN: 9783000200137
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Dr. Kurt Bergter, Jahrgang 1921, schreibt in seinem neuen Buch über seine Arbeit und persönlichen Erfahrungen unter anderem als leitender Klinikarzt in verschiedenen Erdteilen.
Von 1956-1958 arbeitete er beispielsweise als Missionsarzt in Indien. Seine erfrischenden Ausführungen sind sowohl geistreich als auch unterhaltsam.
Durch seine langjährige Tätigkeit in unterprivilegierten Regionen hat der Autor vor allem eines gelernt: Prävention ist sinnvoller als die nachträgliche "Reparatur" gesundheitlicher Schäden.
In seiner Autobiografie beschreibt Kurt Bergter die Stationen seiner ärztlichen Tätigkeit in Deutschland, Indien, Afrika und Persien. Das Leben mit verschiedensten Anforderungen und die kulturellen Unterschiede haben in ihm viele Einsichten bewirkt. Die wirtschaftliche Ausrichtung der westlichen Gesellschaft und ihres Gesundheitssystems können ihm keine befriedigende Arbeitsgrundlage mehr geben. Nach Rückkehr von langjährigen Auslandsaufenthalten, bei denen die Arbeit von der alltäglichen Notwendigkeit zur Hilfe geprägt sind, werden ihm die Missstände in unserer Gesellschaft besonders stark bewusst.
Als Missionsarzt ist Dr. Kurt Bergter bekennender Christ, aber einer von der offenen Sorte: Er erkennt die Möglichkeiten des Pranayama-Yoga und der Meditation und integriert diese in seinen Alltag. Zum Wohle von Körper und Seele. Im Westen haben Praktiken der Gesundheitsvorsorge leider noch keinen großen Anklang finden können. Wenn er als Arzt den Menschen im Westen zu vorsorgenden Massnahmen oder Änderung der Lebensumstände rät, befolgen diese seinen Rat nur selten. In Indien oder Afrika hingegen sind die Menschen dankbar für seine Ratschläge. Es wird deutlich, dass dies an einer dogmisch-christlichen Prägung (Ablehnung von Yoga-Übungen wegen der spirituellen Komponente) und wirtschaftlichen Ausrichtung ("Reparatur" des Körpers ist oft leicht möglich, Bemühungen Schäden zu vermeiden sind wenig ernsthaft) der westlichen Gesellschaft liegt.
Das Buch ist angenehm zu lesen - Kurt Bergter beschreibt die Fakten auf eine Art, die einen oft gleich hinter die von ihm gezogenen Schlüsse blicken lässt, zuweilen gewürzt mit trockenem Humor. Die Biografie eines Idealisten, der eine Menge erkannt und getan hat, und der die Hoffnung immer wieder findet. Der kommentierte Bildteil am Schluss lässt den Leser einen anschaulichen Einblick in die jeweilige Lebenssituation gewinnen und rundet das Buch mit einer persönlichen Note ab.